René Steinke - Die offizielle Website | Vernehmung der Zeugen
Ein Dorf, heute, irgendwo in unserem Lande. Martinshorn und Blaulicht zerreißen die abendliche Stille. Ein Toter liegt auf dem Dorfplatz. Die Ärztin, die neben ihm kniet, hebt ihre Tasche und gibt den Kriminalisten den Blick auf ein Messer frei. Sie kennt es genau. Sie ist die Mutter des Täters.
Maximilian hat seinen Klassenkameraden Rainer mit sechs Messerstichen getötet.
Opfer, Täter, Tatwaffe und Tatvorgang sind bekannt. Was kriminaltechnisch und juristisch zu ermitteln wäre, liegt auf der Hand. Aber darüber hinaus ist nichts klar, gar nichts. Jedes Verbrechen hat seine Vorgeschichte. Hat keiner die Vorgeschichte bemerkt? Und hätte sie einer bemerkt, hätte einer die frühen Signale vernommen, was dann? Wäre dieses schlimmstmögliche Ende vermeidbar gewesen? An wen ist diese Frage zu richten?
Es agieren in diesem Film lauter durchschnittliche Leute. An keinem ist etwas wirklich Besonderes, Auffälliges, Einmaliges, alle haben ihre Stärken und Schwächen, ihre Freuden und Nöte. Wir kennen sie alle. Sie sind wie Freunde und Bekannte, wie Nachbarn, wie wir. Und unter den Augen dieser normalen Leute wie du und ich ist das absolut Unnormale geschehen, ein Tötungsverbrechen. Die Betroffenen fragen sich nach ihrem Anteil an der Verkettung und Verflechtung der Umstände, die zur Katastrophe führten.
Da ist die Mutter des Täters, Frau Dr. Klapproth. Eine gute Ärztin, sagen alle in Wulkersdorf. Jetzt ist sie fassungslos und verzweifelt. Sie hat immer nur das Beste gewollt. Sie hat sich ihren Beruf schwer erarbeitet als geschiedene, nicht mehr ganz junge Frau. Ihr Kind hat sie in gute Obhut zu ihrer Mutter gegeben. Alles Lebensglück will sie nun nachholen, in einem geliebten Beruf, mit einem neuen Mann und mit ihrem Kind. Ihre einfache Sehnsucht ist eine richtige Familie beim Frühstück auf der Terrasse hinterm Haus. Dafür holt sie Maximilian aus Berlin in ihr Dorf. Aber Maximilian ist kein Kind mehr.
Und Gunnar Strach, der neue Mann der Mutter. Er ist chancenlos von Anfang an. Als Beate ihn ins Haus bringt, begreift Max, dass es nicht um ihn geht, sondern um den Entwurf von Familie, den seine Mutter hat. Strach schenkt ihm das Messer, das zur Tatwaffe wird. Strach und Beate schenken ihm einen Hund. Er verschenkt ihn weiter. Strach arbeitet bis zum Umfallen für ein gemeinsames Heim nach Beates Vorstellungen. Er kann sich Maximilians Zuneigung nicht erringen, nicht einmal Achtung oder wenigstens Toleranz. Ein Junge, der sich betrogen fühlt. Ein beleidigter Erwachsener. Die Oma hat Maximilian erzogen. Er hat sich bei ihr wohl gefühlt, immer nur „Lotte“ zu ihr gesagt. „Alles hat er von mir“, behauptet sie, „auch das Schlechte“. Sie liebt den Jungen, und sie hat sich doch gegen ich Gefühl nicht gewehrt, als die Tochter in spät zurückfordert, und sie schickt ihn wieder nach Wulkersdorf zur Mutter, als er in schlimmer Situation ihre Wärme und Nähe sucht.
Frau Schulenberg ist die Klassenlehrerin. Sie setzt den Neuen aus Berlin, den hübschen blonden Burschen mit den guten Zensuren, neben Viola. Rainer Gebhardt muss seine Mappe nehmen und umziehen, weil sie gegen Klassengespräche ist. Ist das wirklich der Grund? Oder will sie, selbst jung und unsicher, dem selbstbewussten, leistungsstarken Rainer einen Dämpfer verpassen? Viola war Rainers Mädchen, ehe Max in die Klasse kam. Rainer und Max sind einander ebenbürtig. Sie lieben sie beide, sagt Viola der Oma Lotte bei einem Segelwochenende zu dritt in Berlin. Viola kann sich nicht entscheiden bis zu dem Tage am Lagerfeuer, an dem Rainer „klare Verhältnisse“ herbeiführt und Max zusehen muss.
Waren Max und Rainer bis zu diesem Tage Konkurrenten im Kampf um die Vorrangstellung in der Klasse, waren sie zeitweilig sogar Freunde, seit diesem Tage sind sie Feinde. Provokation, Hass und Gewalt eskalieren. Alles treibt der Katastrophe zu. Und sie tritt ein, als Rainer den Hund tötet, den Max Viola geschenkt hat. Rainer tötet den Hund. Max tötet Rainer. Aber der Hund ist nicht die Ursache. Alle Betroffenen wissen das. Viola erwartet ein Kind von Rainer. Max wird seine Strafe verbüßen. Strach wird wohl nicht zu Beate zurückkehren und Max nicht nach Wulkersdorf ... und die Eltern von Rainer, für sie gibt es keinen Trost.
Maximilian hat seinen Klassenkameraden Rainer mit sechs Messerstichen getötet.
Opfer, Täter, Tatwaffe und Tatvorgang sind bekannt. Was kriminaltechnisch und juristisch zu ermitteln wäre, liegt auf der Hand. Aber darüber hinaus ist nichts klar, gar nichts. Jedes Verbrechen hat seine Vorgeschichte. Hat keiner die Vorgeschichte bemerkt? Und hätte sie einer bemerkt, hätte einer die frühen Signale vernommen, was dann? Wäre dieses schlimmstmögliche Ende vermeidbar gewesen? An wen ist diese Frage zu richten?
Es agieren in diesem Film lauter durchschnittliche Leute. An keinem ist etwas wirklich Besonderes, Auffälliges, Einmaliges, alle haben ihre Stärken und Schwächen, ihre Freuden und Nöte. Wir kennen sie alle. Sie sind wie Freunde und Bekannte, wie Nachbarn, wie wir. Und unter den Augen dieser normalen Leute wie du und ich ist das absolut Unnormale geschehen, ein Tötungsverbrechen. Die Betroffenen fragen sich nach ihrem Anteil an der Verkettung und Verflechtung der Umstände, die zur Katastrophe führten.
Da ist die Mutter des Täters, Frau Dr. Klapproth. Eine gute Ärztin, sagen alle in Wulkersdorf. Jetzt ist sie fassungslos und verzweifelt. Sie hat immer nur das Beste gewollt. Sie hat sich ihren Beruf schwer erarbeitet als geschiedene, nicht mehr ganz junge Frau. Ihr Kind hat sie in gute Obhut zu ihrer Mutter gegeben. Alles Lebensglück will sie nun nachholen, in einem geliebten Beruf, mit einem neuen Mann und mit ihrem Kind. Ihre einfache Sehnsucht ist eine richtige Familie beim Frühstück auf der Terrasse hinterm Haus. Dafür holt sie Maximilian aus Berlin in ihr Dorf. Aber Maximilian ist kein Kind mehr.
Und Gunnar Strach, der neue Mann der Mutter. Er ist chancenlos von Anfang an. Als Beate ihn ins Haus bringt, begreift Max, dass es nicht um ihn geht, sondern um den Entwurf von Familie, den seine Mutter hat. Strach schenkt ihm das Messer, das zur Tatwaffe wird. Strach und Beate schenken ihm einen Hund. Er verschenkt ihn weiter. Strach arbeitet bis zum Umfallen für ein gemeinsames Heim nach Beates Vorstellungen. Er kann sich Maximilians Zuneigung nicht erringen, nicht einmal Achtung oder wenigstens Toleranz. Ein Junge, der sich betrogen fühlt. Ein beleidigter Erwachsener. Die Oma hat Maximilian erzogen. Er hat sich bei ihr wohl gefühlt, immer nur „Lotte“ zu ihr gesagt. „Alles hat er von mir“, behauptet sie, „auch das Schlechte“. Sie liebt den Jungen, und sie hat sich doch gegen ich Gefühl nicht gewehrt, als die Tochter in spät zurückfordert, und sie schickt ihn wieder nach Wulkersdorf zur Mutter, als er in schlimmer Situation ihre Wärme und Nähe sucht.
Frau Schulenberg ist die Klassenlehrerin. Sie setzt den Neuen aus Berlin, den hübschen blonden Burschen mit den guten Zensuren, neben Viola. Rainer Gebhardt muss seine Mappe nehmen und umziehen, weil sie gegen Klassengespräche ist. Ist das wirklich der Grund? Oder will sie, selbst jung und unsicher, dem selbstbewussten, leistungsstarken Rainer einen Dämpfer verpassen? Viola war Rainers Mädchen, ehe Max in die Klasse kam. Rainer und Max sind einander ebenbürtig. Sie lieben sie beide, sagt Viola der Oma Lotte bei einem Segelwochenende zu dritt in Berlin. Viola kann sich nicht entscheiden bis zu dem Tage am Lagerfeuer, an dem Rainer „klare Verhältnisse“ herbeiführt und Max zusehen muss.
Waren Max und Rainer bis zu diesem Tage Konkurrenten im Kampf um die Vorrangstellung in der Klasse, waren sie zeitweilig sogar Freunde, seit diesem Tage sind sie Feinde. Provokation, Hass und Gewalt eskalieren. Alles treibt der Katastrophe zu. Und sie tritt ein, als Rainer den Hund tötet, den Max Viola geschenkt hat. Rainer tötet den Hund. Max tötet Rainer. Aber der Hund ist nicht die Ursache. Alle Betroffenen wissen das. Viola erwartet ein Kind von Rainer. Max wird seine Strafe verbüßen. Strach wird wohl nicht zu Beate zurückkehren und Max nicht nach Wulkersdorf ... und die Eltern von Rainer, für sie gibt es keinen Trost.
Titel
Vernehmung der Zeugen
Besetzung
René Steinke - Maximilian Klapproth
Mario Gericke - Rainer Gebhardt
Anne Kasprik - Viola
Christine Schorn - Beate Klapproth
Franz Viehmann - Gunnar Strach
Gudrun Okras - Oma Lotte
Lauflänge
76min
Regie
Gunther Scholz
Drehbuch
Gunther Scholz
Produktionszeit
1986
Vernehmung der Zeugen
Besetzung
René Steinke - Maximilian Klapproth
Mario Gericke - Rainer Gebhardt
Anne Kasprik - Viola
Christine Schorn - Beate Klapproth
Franz Viehmann - Gunnar Strach
Gudrun Okras - Oma Lotte
Lauflänge
76min
Regie
Gunther Scholz
Drehbuch
Gunther Scholz
Produktionszeit
1986